Blog

Werden die Bildungsstandards der KMK durch Tests wie den Bildungstrend des IQB ĂŒberprĂŒft, können die Ergebnisse anhand von Kompetenzstufenmodellen eingeordnet werden. Diese Modelle beschreiben fĂŒnf Stufen und geben Aufschluss ĂŒber die Kompetenzen, die SchĂŒlerinnen und SchĂŒler auf der jeweiligen Stufe bereits haben sollen Die Modelle werden in Zusammenarbeit von der KMK und dem IQB in einem umfangreichen und langwierigen Prozess unter Mitarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Fachdidaktikerinnen und Fachdidaktikern sowie LehrkrĂ€ften entwickelt.

Kompetenzstufenmodelle gibt es fĂŒr die Grundschule und die weiterfĂŒhrende Schule in den FĂ€chern Deutsch, Mathematik, Englisch, Französisch und den Naturwissenschaften. Unterschieden werden die Modelle je nach Fach wie folgt:

  • Primarstufe:
    • Deutsch: Zuhören, Lesen, Rechtschreiben, Sprachgebrauch
    • Mathematik: Globalmodell unterteilt in folgende inhaltsbezogene Kompetenzen – Zahlen und Operationen, Raum und Form, Muster und Strukturen, GrĂ¶ĂŸen und Messen, Daten, HĂ€ufigkeit und Wahrscheinlichkeit
  • Sekundarstufe I:
    • Deutsch: Sprachgebrauch, Schreiben, Lesen, Zuhören, Orthografie
    • Mathematik: Globalmodell unterteilt in folgende Leitideen – Zahl, Messen, Raum und Form, Funktionaler Zusammenhang, Daten und Zufall
    • Englisch: Lesen und Hören
    • Französisch: Lesen und Hören
    • Naturwissenschaften: Biologie, Chemie, Physik

Die Leistungen von SchĂŒlerinnen und SchĂŒler werden in die folgenden fĂŒnf Kompetenzstufen eingeordnet:

 V Optimalstandard Der Optimalstandard beschreibt sehr gute Leistungen, die die Erwartungen bei weitem ĂŒbertreffen.
 IV Regelstandard plus Im Regelstandard plus liegen die Leistungen ĂŒber dem erwarteten Durchschnitt.
 III Regelstandard Beim Regelstandard wurden die zu erwartenden Kompetenzen erfolgreich gezeigt. Der SchĂŒler bzw. die SchĂŒlerin erfĂŒllen also die Anforderungen.
 II Mindeststandard Der Mindeststandard definiert das Minimum an Kompetenzen, das zu diesem Zeitpunkt in der Bildungslaufbahn erreicht werden sollte.
 I Unter Mindeststandard In diesem Bereich besteht dringender Förderbedarf, um die notwendigen Kompetenzen zu entwickeln.

Auch in den RĂŒckmeldungen von VERA finden Sie Kompetenzstufenmodelle. Die RĂŒckmeldung gibt an, welche Stufe von der SchĂŒlerin oder dem SchĂŒler im Test erreicht wurde. Dadurch bekommen LehrkrĂ€fte und Eltern einen Eindruck davon, wo der einzelne SchĂŒler bzw. die SchĂŒlerin derzeit steht und welche individuellen Fördermöglichkeiten ggf. sinnvoll sind.

Die Kompetenzstufen sollten nicht mit den Niveaustufen der RahmenlehrplĂ€ne verwechselt werden. WĂ€hrend die Kompetenzstufe eine inhaltliche Aussage ĂŒber die individuelle Kompetenz macht, dient die Niveaustufe zum sozialen Vergleich der individuellen Leistung mit der durchschnittlichen Leistung in der Altersgruppe (der sog. Referenzgruppe). Die Niveaustufe sagt demnach aus, ob die SchĂŒlerin, bzw. der SchĂŒler, durchschnittliche Leistungen zeigt, oder darĂŒber bzw. darunter liegt. Wann welche Niveaustufe erreicht werden sollte, unterscheidet sich je nach angestrebtem Schulabschluss.

 

Design: Emma Bechtold

Archiv